„Am 11.3.2009 erschütterte das ganze Land ein Amoklauf in einer Realschule im nicht allzu weit entfernten Winnenden. Waren solche Taten die ganze Zeit weit weg von uns, über dem Teich sozusagen, kam nun nach der Tat in Erfurt das Ganze greifbar nahe in unsere Nachbarschaft.“ Mit diesen Worten eröffnete Abteilungskommandant Thomas Mack seinen Jahresbericht auf der diesjährigen Hauptversammlung der Abteilung Spöck. Begrüßen konnte er die anwesenden Kameradinnen und Kameraden der Einsatzabteilung, die Angehörigen der Jugendfeuerwehr Spöck und der Altersmannschaft sowie den Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehr Stutensee Klaus Fehrer. Ebenfalls willkommen heißen durfte er Oberbürgermeister Klaus Demal, Ortsvorsteher Dr. Klaus Mayer sowie Vertreter des Ortschafts- und Stadtrates.
Das Jahr 2009, so Thomas Mack weiter, war für die Feuerwehr in Baden-Württemberg ein ereignisreiches Jahr. Nach dem erschütternden Amoklauf in Winnenden folgte kurz darauf der NATO-Gipfel in Baden-Baden, Kehl und Straßburg. In dessen Vorbereitungsphase und Durchführung wurde auch so manch ein Kamerad aus der Abteilung Spöck eingesetzt. Für die Abteilung Spöck selbst vielen im Jahr 2009 insgesamt 52 Einsätze an. Diese gliederten sich auf in 27 Brandeinsätze, 19 technische Hilfeleistungen, 5 Brandsicherheitswachen sowie einen Umwelteinsatz. Zum Vorjahr bedeutete dies eine Steigerung von 33 % im Einsatzaufkommen. Insgesamt wurden dabei zusammenaddiert von 684 Feuerwehrangehörigen 562 Stunden reine Einsatzzeit, ohne die dafür notwendige Zeit für Vor- und Nachbereitung, die Reinigung von Gerätschaften und die Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft, erbracht. Für die interne Ausbildung kamen rund 1650 Stunden zusammen. Bei externen Veranstaltungen im Landkreis kamen hier zusätzlich noch einmal rund 280 Stunden hinzu. Von großen Unglücksfällen blieb man im vergangenen Jahr glücklicherweise verschont.
Die Wirtschaftskrise und damit sinkende Bereitschaft der Arbeitgeber, Feuerwehrleute im Einsatzfall freizustellen trage dazu bei, dass die Problematik der Tagesalarmbereitschaft auch weiterhin nicht unter den Tisch zu kehren sei. Genau auf diese Arbeitnehmer ist die Feuerwehr und die Kommune, welche die gesetzliche Aufgabe hat eine Hilfsorganisation wie die Freiwillige Feuerwehr zu unterhalten und auszurüsten angewiesen. Am Tage sind genau diese Hilfskräfte ein nicht zu unterschätzender Eckpfeiler in der Tagesalarmbereitschaft. Auch die direkt bei der Kommune angestellten ehrenamtlichen Helfer zählen hierbei natürlich mit dazu. Ausbildungstechnisch stand das Jahr 2009 insbesondere im Zeichen der neu eingeführten Atemschutzgeräte. „Hier sind wir noch lange nicht da angekommen wo ich gerne mit allen Atemschutzgeräteträgern hin möchte, nämlich dass jeder sein Handwerkszeug beherrscht und blind, bei null Sicht bedienen kann.“ so Thomas Mack. Im neuen Jahr werde aus diesem Grund an genau derselben Stelle wieder angesetzt in der Ausbildung. Mit dem Dank an alle, die sich im vergangenen Jahr aktiv für die Sache Feuerwehr eingebracht haben, sowohl auf Seiten des Rathauses wie auch feuerwehrintern schloss Thomas Mack seinen Jahresbericht.
Schriftführer Lothar Wey gab einen Überblick über die Aktivitäten im ausbildungstechnischen, kameradschaftlichen wie auch im sportlichen Bereich. Der Dienstplan des vergangenen Jahres beinhaltete für die 54 Aktiven Mitglieder der Einsatzmannschaft insgesamt 41 Ausbildungsveranstaltungen. Zwei Kameraden nahmen an den Lehrgängen zum Truppmann Teil 1 und Sprechfunker teil, drei Kameraden legten die Führerscheinprüfung der Klasse C ab und besuchten anschließend den Lehrgang „Maschinist für Löschfahrzeuge“. Ein Kamerad absolvierte die Ausbildung zum Atemschutzgerätewart sowie ein Kamerad die Ausbildung zum Gruppenführer.
Jugendwart Marco Süss gab in seinem Jahresbericht einen Abriss über die im Jahre 2009 von der Jugendfeuerwehr Spöck geleisteten Tätigkeiten und Aktionen. Für die 21 Jugendfeuerwehrangehörigen wurden 38 Übungsabende, 7 Wochenendveranstaltungen sowie 8 Sondertermine angeboten. Dass die Jugendlichen begeistert und engagiert bei der Sache sind zeigte sich auch darin, dass im vergangenen Jahr wieder die Jugendflamme der Stufen 1.1 sowie 1.2 und die Leistungsspange abgelegt wurden. Erstmals nahm die Jugendfeuerwehr im vergangenen Jahr an den Projekttagen der Spöcker Richard-Hecht-Schule teil. Insgesamt fünf Schülern wurde in einem Crash-Kurs das „Thema“ Feuerwehr aktiv näher gebracht. Drei der Schüler konnten erfreulicherweise für die Sache Feuerwehr begeistert werden und sind zwischenzeitlich der Jugendfeuerwehr beigetreten. Eine beständige Feuerwehr kann zumeist hauptsächlich nur mit dem Zuwachs durch die Jugendfeuerwehr und somit auch durch eine gute Jugendarbeit erhalten bleiben. In den letzten Jahren wechselten fast immer Angehörige der Jugendfeuerwehr in die Einsatzmannschaft über. „Und das ist auch gut so, denn ohne den Nachwuchs würden wir heute nicht so zahlreich diesen Saal füllen können“, so Jugendwart Marco Süss. Umso mehr freute es ihn, dass auch in diesem Jahr wieder zwei Jugendfeuerwehrangehörige, Arndt Wollensack und Manuel Dietl, von der Jugendwehr verabschiedet und zum aktiven Feuerwehrdienst verpflichtet werden konnten. Mit einem kleinen Präsent sowie der Aushändigung ihrer Jugendfeuerwehrausweise und dem Wunsch zukünftig viel Glück, Erfolg und stets eine unversehrte Rückkehr aus den Einsätzen zu haben, übergab Marco Süss die Kameraden in die Einsatzmannschaft.
Altersobmann und Ehrenkommandant Hans Süß berichtete über die Ereignisse und Aktivitäten der Altersmannschaft und machte hierdurch deutlich, wie sehr die Alterskameraden einen Teil der Freiwilligen Feuerwehr ausmachen. Ein volles Programm welches neben monatlichen Treffen auch diverse Ausflüge beinhaltete ließ im vergangenen Jahr nie Langeweile aufkommen. Hans Süß überreicht im Namen der Altersmannschaft eine Spende an die Jugendfeuerwehr Spöck.
Bei den Wahlen stand dieses Jahr eine Neuwahl des Kassenverwalters auf der Tagesordnung. Hierbei wurde Alexandra Süß mit großer Mehrheit aus der Abteilung in dieses Amt gewählt. Sie übernimmt dieses von Michael Hoffner. Vielen Dank an diese Stelle für den bisherigen sehr zuverlässigen Dienst als Kassenverwalter. Wie jedes Jahr konnten Kameradinnen und Kameraden aus der Einsatzabteilung für lückenlosen Übungsbesuch ausgezeichnet werden. Für das vergangene Jahr konnte die Abteilungsführung zehn Kameradinnen und Kameraden ein Präsent überreichen. In Zeiten, in denen die Erwartungshaltung seitens der Arbeitgeber stetig steigt und die oft geringe verbleibende Freizeit für Familie und Hobbys sinkt ist es stets erfreulich, wenn solche Auszeichnungen vergeben werden können.
Oberbürgermeister Klaus Demal zeigte sich erfreut, dass trotz der landauf, landab immer größer werdenden personellen Problemen bei Feuerwehren dies in Stutensee nicht der Fall sei. Einsätze im vergangenen Jahr haben bewiesen, dass sich die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Stutensee auf ihre Feuerwehr verlassen können. Wie wichtig eine gut ausgestattete und ausgebildete auch als Standortfaktor für eine Kommune ist, wurde im vergangen Jahr bei einem Brand im Gewerbegebiet in Friedrichstal deutlich. Hier konnte die Ausbreitung eines Feuers auf weitere Anlagenbereiche erfolgreich verhindert werden. „Aber auch in Zeiten einer äußerst angespannten Finanzlage der Kommunen, die sich in den kommenden Jahren auch hier in Stutensee noch weiter und deutlich verschärfen wird, stehen die Gremien zu ihrer Verantwortung Ihnen und auch der Bevölkerung gegenüber“, so Klaus Demal. Konnte erst vor kurzem ein neuer Kommandowagen in Dienst gestellt werden, sieht der aktuelle Haushaltsplan die Beschaffung zweier Löschfahrzeuge für die Abteilungen Blankenloch und Friedrichstal vor. Er bedankte sich bei allen Feuerwehrangehörigen für die Zeit und die Hilfe, die im vergangenen Jahr mit großem ehrenamtlichem und Freizeit opferndem Engagement und dennoch mit professioneller Arbeit für die Bevölkerung erbracht wurde.
Ortsvorsteher Dr. Klaus Mayer konnte sich diesen Worten nur anschließen. Wichtig seien die drei Grundpfeiler Ausrüstung, Ausbildung und engagierte Menschen die für die Bürgerinnen und Bürger in der Feuerwehr tätig sind. An diesen Menschen mangelt es in Spöck nicht, so Mayers Ausführungen. Auch die positive Zusammenarbeit mit dem DRK Spöck hob er hervor. Die reibungslose Zusammenarbeit unserer zwei wichtigsten Hilfs- und Rettungsorganisationen ist von zentraler Bedeutung von Menschen in Not stelle er fest. „Beim Rückblick auf das vergangene Jahr und bei den positiven Beurteilungen, die wir daraus ziehen, dürfen wir die Herausforderungen der Zukunft nicht aus dem Blick verlieren.“, so Klaus Mayer. Oberstes Ziel muss es auch in der Zukunft sein, eine Tag und Nacht einsatzfähige, effiziente und schlagkräftige Feuerwehr langfristig zu sichern. Mit dem Dank an alle Helfer schloss er seine Grußworte.
Feuerwehrkommandant Klaus Fehrer überbrachte die Grüße des Feuerwehrausschusses der Freiwilligen Feuerwehr Stutensee. In Anbetracht der Entwicklung unserer Freizeitgesellschaft ist es umso mehr erfreulich, dass sich ehrenamtliche Kräfte auf dermaßen hohem und zeitlich intensivem Niveau für die Sicherheit unserer Mitbürgerinnen und Mitbürger einbringen. Das Jahr 2009 stand insbesondere unter den düsteren Zeichen der Weltwirtschaftskrise. Auch die Kommunen und damit verbunden das kommunale Sicherheitswesen ist bereits heute hiervon betroffen. Mit Sicherheit wird auch hier an die Freiwillige Feuerwehr, als Teil der Kommune, in naher Zukunft die Frage gestellt werden, was von unserer Seite aus dazu beigetragen werden kann und was dies für Auswirkungen auf das vorhandene Sicherheitsniveau haben wird. Klar ist, das vorhandene Sicherheitsniveau dürfe hierunter keinesfalls leiden. Durch den multimedialen Wandel unserer Gesellschaft stehen die Arbeiten der einzelnen Rettungs- und Sicherheitsorganisationen zwischenzeitlich teils noch während eines Einsatzes öffentlich im Internet, oft zusammenhanglos und auf jeden Fall im Nachhinein nicht weiter beeinflussbar durch die Kräfte. Zahllose Einsatzvideos auf diversen Videoplattformen zeigen bereits heute diesen Trend. Auch aus diesem Grund ist ein weiterhin hohes Ausbildungsniveau anzustreben sowie eine technisch schlagkräftige Feuerwehr unerlässlich. Einsparungen, welche die Schlagkraft und die Eintreffzeit der Hilfskräfte gefährden, sind hier der falsche Weg. Klaus Fehrer bedankte sich für die im Jahr 2009 geleistete Arbeit in und mit der Jugendfeuerwehr und rief dazu auf sich auch im kommenden Jahr auf Stutenseeebene weiter gemeinsam für diese Sache zu engagieren. Mit dem Dank an alle Einsatzkräfte, die Abteilungskommandanten der Abteilung Spöck, den Geräte- sowie Atemschutzgerätewarten und allen die sich im vergangenen Jahr für die Sache Feuerwehr eingesetzt haben, schloss Klaus Fehrer seine Grußworte.
Abteilungskommandant Thomas Mack beendete die Jahreshauptversammlung 2010 mit dem Dank an allen Anwesenden für ihr Erscheinen und dem Wunsch in ein ruhiges Jahr ohne schwere Unglücksfälle zu starten. Unser Dank gilt den anwesenden Frauen einiger Kameraden, welche sich um das leibliche Wohl der Anwesenden kümmerten.