Zu einem Stromverteilerbrand in der Alten Schule im Stadtteil Spöck wurde die Feuerwehr Stutensee am Dienstagabend gerufen. Gegen 20:30 Uhr ging in der Feuerwehrleitstelle ein Notruf ein, dass Rauch aus einem Kabelkanal im ersten Obergeschoss dringt. Als die Feuerwehr an der Einsatzstelle eintraf drang bereits Rauch aus einem Fenster in diesem Stockwerk.
Aufgrund der Nutzung des Gebäudes als Vereinsheim für verschiedene ortsansässige Vereine wurde in der Vergangenheit das Gebäude durch bauliche Maßnahmen in zwei unabhängige Gebäudeteile getrennt. Dabei wurden auf jedem Stockwerk Wände in die Flure gezogen, wobei sich Kabelkanäle sowie Aussparungen für Leitungen durch die bauliche Trennung von einem Gebäudeteil in den anderen hindurch zogen.
Noch während die ersten beiden Trupps unter Atemschutz das Gebäude nach der Brandstelle durchsuchten, drang der Rauch auch aus dem zweiten Gebäudeteil. Umgehend wurden weitere Trupps unter Atemschutz mit C-Rohren in diesen zweiten Einsatzschnitt geschickt. Der Brandherd konnte schließlich in einem fensterlosen Raum im Erdgeschoss dieses Gebäudeteiles gefunden und die Flammen mit einem C-Rohr gelöscht werden.
Der komplette Verteilerkasten, die Kabelkanäle welche in die Decke liefen sowie die Stromleitungen und ein Teil der Deckenverkleidung waren dem Feuer zum Opfer gefallen. Als sehr arbeitsintensiv gestalteten sich die Nachlöscharbeiten, da die Hitze durch die Kabelkanäle in der Decke in den anderen Gebäudeteil vorgedrungen war. Die Decke, in welcher Strohmatten verarbeitete worden waren, musste mühsam geöffnet und ebenso auf Glutnester kontrolliert werden wie die Kabelkanäle. Für diese Arbeiten kamen weitere Trupps unter Atemschutz zum Einsatz. Mit Hilfe der Wärmebildkamera konnten die restlichen Glutnester aufgefunden und abgelöscht werden. Mit mehreren Lüftern wurde das Gebäude zeitgleich, welches baulich bedingt zum Großteil verraucht war, vom Brandrauch befreit. Die Fahrzeuge wurden noch an der Einsatzstelle durch den Gerätewagen Atemschutz wieder mit frischen Atemschutzgeräten aufgerüstet.
Unter Stadtbrandmeister Klaus Fehrer kamen rund 40 Einsatzkräfte, davon acht Trupps unter Atemschutz aus den Abteilungen Spöck, Friedrichstal und Blankenloch mit neun Fahrzeugen zum Einsatz. Unterstützt wurde er durch die Führungsgruppe der Feuerwehr Stutensee. Die DRK Bereitschaft Spöck befand sich ebenfalls mit fünf Kräften vor Ort. Die Polizei war durch das Revier Waldstadt mit zwei Beamten vertreten und sicherte die Einsatzstelle ab. Bürgermeister Dr. Matthias Ehrlein und Ortsvorsteher Dr. Klaus Mayer machten sich ein Bild über die Lage vor Ort und die Arbeiten der Rettungskräfte. Gegen 23 Uhr konnten die ersten Kräfte aus dem Einsatz gelöst werden. Die Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft von Fahrzeugen und Geräten beanspruchte die Kräfte anschließend nochmals über eine Stunde, von den Nachbereitungen am Folgetag ganz abgesehen.
Die Brandursache wird nach dem derzeitigen Sachstand auf einen elektrischen Defekt zurück zu führen sein. Über das finanzielle Ausmaß des Schadens konnte zum Zeitpunkt der Berichterstellung noch keine Angaben gemacht werden.
Nachtrag vom 01.04.2010:
Laut Polizei entstand ein Sachschaden von rund 25.000 €. Brandursache war laut Erkenntnisstand vom 30.03.2010 ein technischer Defekt in einem Stromverteiler aufgrund einer Überbelastung.