Rund zehn Millionen Euro Schaden hat ein Großbrand in der Bruchsaler GfA – Müllsortieranlage des Landkreises in den frühen Morgenstunden am Montag den 19. April angerichtet. Kurz nach 6.30 Uhr kam es in der rund 3300 Quadratmeter großen Halle, in der Müll zerkleinert und zu so genannten Ersatzbrennstoffen für die Zement-Industrie aufbereitet wird, zu einer heftigen Explosion. Durch die Druckwelle wurden mehrere große Metall-Rolltore aus ihren Verankerungen gerissen und Maschinen, Förderbänder und Müll in Brand gesetzt.
Da bereits auf der Anfahrt der Feuerwehr Bruchsal eine große Rauchsäule zu sehen war, ließ der Bruchsaler Kommandant Bernd Molitor umgehend weitere Kräfte nachalarmieren. Neben sämtlichen Abteilungen der Bruchsaler Feuerwehr wurden weitere Kräfte aus Karlsdorf-Neuthard, Ubstadt-Weiher, Bretten, Ettlingen und Forst sowie die Drehleitern aus Bad Schönborn, Bretten und der Hubsteiger der Feuerwehr Eggenstein-Leopoldshafen alarmiert. Ebenso fand sich der Gefahrgutzug des nördlichen Landkreises an der Einsatzstelle ein. Im Laufe des Mittags wurden weitere Kräfte aus umliegenden Feuerwehren alarmiert. Insgesamt befanden im Laufe des Montags rund 200 Einsatzkräfte mit über 40 Fahrzeugen an der Einsatzstelle.
Um den großen Bedarf an Atemschutzgeräten und –masken zu decken, ließ der Einsatzleiter Atemschutz-Spezialisten aus Philippsburg und Bretten alarmieren. Nachdem die Vorräte dieser Kräfte aufgebraucht waren, wurde der Atemschutz-Gerätewagen der Feuerwehr Stutensee, der bei der Abteilung Blankenloch stationiert ist, nach Bruchsal beordert. Zusammen mit den beiden Begleitfahrzeugen der Abteilungen Friedrichstal und Spöck rückte der Atemschutz-Logistik-Zug der Feuerwehr Stutensee gegen 16 Uhr an die Einsatzstelle in Bruchsal aus. Dort übernahmen die Kräfte aus Stutensee die Versorgung der eingesetzten Atemschutzgeräteträger mit Atemschutzgeräten und –masken. Da die bereits eingesetzten Gerätewagen-Atemschutz aus Philippsburg und Bretten erst wieder frisch bestückt werden mussten, blieben die Einsatzkräfte der Feuerwehr Stutensee bis in die Mittagsstunden des Folgetages an der Einsatzstelle. Nach über 20 Stunden wurden sie aus dem Einsatz herausgelöst. Noch am selben Tag begannen in den Feuerwehrgerätehäusern der Feuerwehr Stutensee die Arbeiten um den Gerätewagen-Atemschutz wieder einsatzbereit zu machen. In der zentralen Atemschutzwerkstatt, die bei der Abteilung Spöck angesiedelt ist wurden Geräte und Lungenautomaten gereinigt, getrocknet, geprüft und verpackt. Atemschutzflaschen mussten wieder gefüllt und auf dem Fahrzeug verlastet werden. Im Waschzentrum bei der Abteilung Blankenloch wurden die Masken gewaschen und desinfiziert.
Für die Feuerwehr Bruchsal dauerte der Einsatz insgesamt rund vier Tage. Im Schichtbetrieb wurden bis Donnerstagabends Nachlöscharbeiten vorgenommen und Brandwachen gestellt.
Bilder: Feuerwehr Stutensee, Werner Rüssel – KFV, Thomas Heinold – FF Bruchsal