Worauf es im Einsatzfall ankommen und dabei gefordert werden kann, zeigten die vergangen zwei Übungen der Abteilung Friedrichstal. Grundlegende Handgriffe sowie die Kommunikaton untereinander wurden von den Teilnehmern bei den verschiedenen Aufgaben eigenständig geübt und danach gemeinsam besprochen.
Als Ansporn trat man in der vorherigen Übung in drei Teams gegeneinander an, auf drei Arbeitsstationen gab es Punkte zu verdienen. Auf Station 1 funkte ein Teil des Teams dem anderen den Bau eines Turms aus Duplosteinen zu, den es in einer vorgegeben Zeit korrekt nachzubauen galt. Obwohl alle klar und deutlich ohne Störungen miteinander funken konnten, kam es zu Missverständnissen. Veranschaulicht am einfachen Ergebnis des Turm aus Spielsteinen sah man, dass zur erfolgreichen Kommunikation untereinander beide Seiten gehören. Die Sender und Empfänger beider Teams reagierten unterschiedlich auf den Verlauf des Gesprächs, um verstanden zu werden war auch die Perspektive der Gegenseite anzunehmen.
Auf Station 2 war vom einsatzbereiten Löschgruppenfahrzeug schnellstmöglich ein Verteiler mit einer Angriffsleitung zu einem C-Hohlstrahlrohr zu legen. Danach versuchte man einzelnd drei Tennisbälle aus einer Entfernung von 8 Metern von einer Pylone in einen Eimer zu spritzen. Hierbei wurden die verschiedenen Einstellungen des Strahlrohres geübt.
An Station 3 sollte jedes Teammitglied mit dem hydraulisch betriebenen Spreizer drei Würfel aufeinander stapeln. Durch das Testen von Geschicklichkeit und den gegenseiten Ansporn hatte man viel Spaß, nur ein Würfel hatte nach zehn Durchgängen mit dem Spreizer Pech und zersprang. Die richtige Schutzausrüstung und wie in diesem Fall das Herunterklappen des Sichtschutzes am Helm ist deswegen immer erfordert.
Bei der nächsten Übung stand die Handhabung der Steckleitern in Verbindung mit den Feuerwehrleinen auf dem Löschgruppenfahrzeug auf dem Programm. Vier Steckleiterteile liegen auf den Dächen der beiden Löschgruppenfahrzeugen der Abteilung Friedrichstal. Die Feuerwehrleinen befinden sich griffbereit in mehreren Leinenbeuteln im Mannschaftsraum der Fahrzeuge. Die Steckleitern sind verbunden mit den erlaubten Knoten und Stichen ein vielseitiges Einsatzmittel mit dem gut improvisiert werden kann. Bei drei Aufgaben wurden die zwei Gruppen von acht Personen auf die Probe gestellt: Eine Leiter war zum Fenster des 1. Obergeschosses des Gerätehauses aufzustellen und sowohl einzeln mit einer Leine, als auch zusammengebunden auf der Schleifkorbtrage Werkzeuge hinaufzuziehen. Dann war eine stabile Schlauchbrücke aufzubauen und mit den Leitern noch eine Plane zu einem Becken aufzuspannen.
Dabei konnten die Teams ohne Anleitung des Übungsleiters Jens Nötzel die Vorgehensweise untereinander ausmachen. Der Transport und die vorschriftsgemäße Sicherung der Einsatzgeräte standen dabei jedoch im Vordergrund. So zeigten sich am Heraufziehen von Einsatzgeräten wie Feuerwehraxt, Strahlrohr, Schaumrohr und Erste-Hilfe-Rucksack zur Einstiegsöffnung unterschiedliche Kombinationen beim Aufstellen und Sichern der Werkzeuge.
Für die Schlauchbrücke wurden zwei Steckleiterteile zu einer Bockleiter zusammengebunden und über diese zwei Schlauchleitungen mit verlegt. Die Brücken beider Teams hielten der Belastung von zwei B-Schläuchen stand.
Die dritte geübte Einsatzmöglichkeit von Leitern und Leinen war der Aufbau eines Auffangbeckens. Mit den vier Steckleiterteilen lässt sich in Verbindung mit einer Plane ein Becken aufbauen. Etwa zur provisorischen Lagerung von Flüssigkeiten oder als Wasserspeicher für die Pumpe des Löschfahrzeugs bei einer ungünstigen Wasserversorgung über lange Wegstrecken. Die Feuerwehrleute fixierten dabei alle vier Steckleiterteile an Leiterkopf und Leiterfuß mit einer Leine. Eine Mannschaft zeigte sich kreativ und verwendete dazu einen verfügbaren Spanngurt – beide Becken, mit Leine oder Spanngurt, hielten der Belastung von 1600 Litern Wasser stand.
Hier zeigte sich deutlich wie wichtig die Kenntnis und Beherrschung aller Einsatzmittel sind. Nur so können die Feuerwehrleute gemeinsam sichere Lösungen der geforderten Maßnahmen im Lösch- und Hilfeleistungseinsatz ergreifen. Im regelmäßigen Übungsbetrieb werden die unterschiedlichsten Herausforderungen der Feuerwehr daher mit Abwechslung und Spaß an der Arbeit verbunden.
Zusätzlich gibt es die Einsatzübungen, in denen sich die Feuerwehr unter realistischen Bedingungen auf den Ernstfall vorbereitet. Hierzu gibt es folgende Berichte von Einsatzübungen der Feuerwehr Stutensee:
Einsatzübung zu Gefahrguteinsätzen der Abteilung Friedrichstal
Gemeinsame Einsatzübung der Abteilungen Blankenloch und Friedrichstal
Abwechslungsreiche Übung mit Tanklastzug
Erfolgreiche Übung der Abteilungen Friedrichstal und Spöck